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RIDE - Testbericht!

Lange ist es her, dass sich ein Entwickler an ein neues Motorradspiel getraut hat und dann auch noch den heutigen Standards gerecht zu werden. Aber nun hat sich Milestone, die auch Entwickler der MotoGP Titel sind, an ein komplett neues Rennspiel namens RIDE gewagt.

Bislang waren die MotoGP Titel die einzigen Motorrad Games, die sich ganz gut spielen ließen, welche sich aber in der Vergangenheit nur wenig weiterentwickelt haben.

Zudem liegt die Zielgruppe hauptsächlich nur bei den MotoGP Fans.

RIDE hingegen richtet sich an eine ziemlich große Zielgruppe, denn von kleinen Einsteiger Serienmotorrädern über aktuelle Supersportler bis hin zu Pro Circuit Rennmotorrädern, ist für fast jeden etwas dabei. Nur leider wird der Supermoto und Cross sowie Café Racer Bereich nicht mit abgedeckt.

Ausgetragen werden die Rennen auf bekannten Rennstrecken oder auch auf fiktiven Strecken, die durch verschiedene Landschaften führen. Man hätte allerdings gerne ein paar mehr Strecken hinzufügen können, denn die Auswahl ist nicht die Größte. Leider fehlen auch die ganzen MotoGP Strecken, welche in Milestones MotoGP Titel schon vorhanden sind. Am Meisten von der Community vermisst wird aber der Isle of Man TT Kurs oder auch die Nordschleife.

Gameplay

Zuallererst beginnt man im Spiel, sich seinen eigenen Fahrer zu erstellen. Man hat die Möglichkeit, ihn äußerlich über viele verschiedene Motorradklamotten wie Kombis, Helme, Visiere, Handschuhe und Schuhe anzupassen. Aber auch den Fahrstil kann man ganz individuell einstellen.

Man beginnt mit den kleineren 650ccm Motorrädern und arbeitet sich dann bis zu den 1000ccm Superbikes hoch. Zwischendurch kann man auch Eliminierungsrennen fahren, um ein paar Motorräder zu gewinnen, welche sich für andere Rennen sehr gut eignen. Denn im normalen Spielverlauf verdient man immer nur Credits und Ruhm, mit denen man sich dann wieder neue Motorräder kaufen kann. Die Garage ist schon groß genug, so dass man sich alles kaufen kann, was man möchte und das auch doppelt.

Multiplayer

Der Online-Multiplayer ist ziemlich simpel gehalten. Man kann entweder einfach per schnelle Suche Lobbys joinen, sich durch den Browser welche suchen, oder eine Eigene erstellen.

Leider kann man innerhalb der erstellten Lobby weder die Motorradklasse, noch erlaubte Fahrhilfen, Strafen oder andere Einstellungen ändern. Diese müssen nämlich immer vor dem Erstellen der Lobby festgelegt werden.

Zudem gibt es im Onlinemodus keine richtigen Ränge, sondern nur ein Punktesystem. Man startet mit 1000 Punkten, je nach Platzierung bekommt man entweder Punkte, oder man verliert wieder welche. Was unser Ansicht nach, noch nicht so praktisch gelöst wurde. Zudem verliert man auch durch Verbindungsabbrüche ziemlich viele Punkte.

Man kann aber nicht nur Online den Multiplayer spielen, denn es gibt ganz oldschool sogar überraschenderweise einen Splitscreen-Modus. Leider verzichten viele andere Games immer wieder darauf. Bei RIDE lässt sich aber leider nur oben und unten fahren. Eine Option, um es auf links und rechts zu stellen, fehlt leider. Macht aber trotzdem jedes Mal aufs Neue Spaß, sich mit seinen Kumpels nebeneinander auf der Couch zu battlen.

Steuerung

Bei der Steuerung gibt es auch ein paar Möglichkeiten, um diese für sich selbst am Besten einzurichten. Es gibt vorgefertigte Grundeinstellungen für die Fahrhilfen, wie Anfänger, Semi-Pro oder Pro, die man auch noch detaillierter verstellen kann. Für uns fühlt sich das Fahrgefühl am Besten und Realistischsten an, wenn man es auf Pro stellt und dann je nach Mopped die Wheeliecontrol erhöht. Auch die Tastenbelegung lässt sich fast komplett ändern. Zudem kann man bei den Moppeds auch noch Fahrwerk und Getriebe jederzeit anpassen, wobei wir allerdings kaum Unterschiede feststellen konnten.

Wenn man möchte, kann man dann eine kleine Einführung zum Fahrverhalten beginnen, welche für Milestone-Games Neulinge gar nicht so schlecht ist.

Man findet sich auf jeden Fall sehr schnell rein, erst recht, wenn man selbst im richtigen Leben schon Motorrad fährt.

Sobald man alles nach seinem Belieben eingestellt hat, kann es dann auch direkt los gehen.

Wichtig ist, dass man auch im Online-Multiplayer jedes Mal die Einstellungen checken sollte, da je nach Lobbyeinstellungen nicht immer alles erlaubt ist.

Grafik

Für ein Last-Gen Spiel ist die Grafik ganz gut. Für Next-Gen wurde das Spiel natürlich nicht neu erfunden, sondern lediglich etwas hochskaliert, dennoch sieht es im grobem Ganzen sehr vernünftig aus. Die Motorradmodelle sind zumindest sehr detailiert ausgearbeitet und sehen echt verdammt gut aus. Was man leider nicht so von den Rennstrecken sagen kann. Diese sind recht übersichtlich und schlicht gehalten. Burnouts werden mit kleinen Wölkchen ganz in Ordnung dargestellt und hinterlassen kleine Gummispuren, welche aber auch sehr einfach gehalten sind.

Sound

Der Sound spielt immer mehr eine Rolle und wir müssen sagen, dass der bei den meisten Motorrädern echt gut gelungen ist. Ab und zu passt es vielleicht nicht ganz genau, aber man hört deutliche Unterschiede zwischen zwei, drei und Vierzylindern heraus. Auch beim Beschleunigen klingen die Drehmomentgeräusche realitätsgetreu. Leider knallt der Auspuff bei keinen der Motorräder und ein kleines Flämmchen kommt auch nicht heraus. Für Leute wie uns, die gerne mit dem Gas rumspielen und die Gänge in den Begrenzer jagen, leider ein wenig enttäuschend. :(

Pro

- viele Motorräder

- cooles Motorradtuning

- sehr gute Steuerung

- sehr realistisches Motorradverhalten

- Fahreranimationen

- Gas/Bremse Umsetzung

- Charaktereditor

- einsteigerfreundlich

- Splitscreen

- Fotomodus

- Wiederholungen

- Umfang

- Online: Starterfeld mit bis zu 12 Spielern

- Online: KI zuschaltbar

- Online: recht flüssiges Gameplay

Contra

- mega lange Ladezeiten

- sehr stumpfe KI

- keine Reifenabnutzung

- Strafsystem nicht sehr ausgereift

- recht geringe Streckenauswahl

- Streckdesign sehr schlicht

- kein Wettermodell

- Fahrwerk und Getriebe Einstellungen ohne erkennbaren Effekt

- Knie, Ellenbogen und Fußspitze verschwinden beim Schleifen im Boden

- Online: Keine beste Rundenzeiten von allen Fahrern

- Online: Nicht möglich in der Lobby die Einstellungen zu ändern

- Online: Nicht möglich Wiederholung zu speichern

- Online: Bescheidenes Ranking System

Fazit

Sehr gelungenes Spiel mit großem Potenzial, dass Rennspiel schlecht hin zu werden (auch wenn es noch hier und da kleinere Mankos mit sich bringt). Der Singleplayer gestaltet sich auf Dauer zwar etwas langweilig, aber die Langzeitmotiviation liegt sowieso eher an Moppeds tunen und sich Online mit anderen Fahrern oder Freunden zu messen.

- Klare Kaufempfehlung von uns!

Bewertung: 82/100

Gameplay 9/10

Multiplayer 8/10

Steuerung 10/10

Grafik 6/10

Sound 8/10

Plattformen: PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One und PC

Mehr Infos unter: www.ridevideogame.com